Uraufführung von York Höller, Toshio Hosokawas Violinkonzert »Genesis« und Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 7. Akiko Sunawai übernimmt den Violinsolopart. Die Konzerte finden am 8., 9. und 10.12.2024 in der Kölner Philharmonie statt.
York Höllers Orchestrale Fantasie Prolog und Abgesang ist eine Auftragskomposition des Gürzenich-Orchesters anlässlich Höllers 80. Geburtstags. Der aus Leverkusen stammende Komponist, der lange Zeit als Professor an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln tätig war, hat das Werk dem Gürzenich-Orchester gewidmet. Es setzt sich mit der »allgemein als fundamentale Krise wahrgenommene gegenwärtige Zeitenwende« auseinander. Höller bezeichnet die Fantasie als eine Art »Abgesang auf die jahrzehntelange Phase des Friedens«. Musikalisch basiert das Werk auf dem Eingangsmotiv aus Schumanns Fantasiestücke op. 12 Nr. 3 für Klavier Es wird im Konzert am 8. Dezember mit dem Gürzenich-Orchester uraufgeführt. Toshio Hosokawas Violinkonzert »Genesis« umschreibt den menschlichen Lebenszyklus. Der Solopart repräsentiert dabei ein menschliches Wesen, während das Orchester die umgebende Natur und das Universum darstellt. Toshio Hosokawa setzt sich immer wieder mit Naturthemen auseinander und verbindet in seiner musikalischen Sprache westliche Avantgarde mit traditioneller japanischer Kultur. Die Uraufführung von Beethovens 7. Sinfonie im Jahr 1813 war eines seiner größten Erfolge. »Trunkenhafte Freude« und der große Elan riss das Publikum mit. Beethoven selbst sprach sogar vom »Nonplusultra der Kunst«. Die Sinfonie wurde gemeinsam mit der Schlachtensinfonie Wellingtons Sieg auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten von Angehörigen von Opfern der Napoleonischen Befreiungskriege uraufgeführt. Organisiert hatte diese Veranstaltung Johann Nepomuk Mälzel, der Erfinder des Metronoms, der neben mechanischen Musikinstrumenten auch die Hörrohre für Beethoven konstruierte. Die japanische Geigerin Akiko Suwanai konzertiert seit ihrem Sieg beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb 1990 weltweit mit den prominentesten Orchestern und Dirigent*innen. Sie wird gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester unter der Leitung von Sakari Oramo im Rahmen einer Japantournee im Februar Bruchs 1. Violinkonzert aufführen. Erst 2016 war sie das letzte Mal mit Peter Eötvös‘ Seven in der Kölner Philharmonie mit dem Gürzenich-Orchester zu hören. Mit großem Engagement setzt sie sich auch für zeitgenössische Musik und weniger bekannte Werke ein. So z. B. auch bei Uraufführungen von Kompositionen von Peter Eötvös, Esa-Pekka Salonen und Krzysztof Penderecki.
Osmo Vänskä begann seine Karriere zunächst als Klarinettist und ist auch heute noch regelmäßig als Kammermusiker zu erleben. Vänskä ist Ehrendirigent des Minnesota Orchestra, das er 19 Jahre langleitete, und war Musikdirektor des Seoul Philharmonic Orchestra von 2020 bis 2023. Zu seinen jüngsten Gastdirigaten zählen renommierte internationale Orchester wie das Los Angeles Philharmonic, San Francisco Symphony, das Orchestre de Paris sowie das London Philharmonic Orchestra. Osmo Vänskä hat mit dem Minnesota Orchestra sämtliche Sinfonien von Ludwig van Beethoven und Gustav Mahler eingespielt, die u. a. mit einer Grammy-Nominierung und einem Grammy Award ausgezeichnet wurden. Vänskä ist Ehrendoktor des Curtis Institute of Music und der Universitäten von Glasgow und Minnesota. Im Jahr 2013 erhielt er den Jahrespreis des Verbandes der deutschen Schallplattenkritik für seine Mitwirkung an der Gesamteinspielung der Werke von Sibelius, die bei BIS erschien.
»Entfesselt« - So 08.12.24, 11 Uhr; Mo 09.12.24, 20 Uhr; Di 10.12.24, 20 Uhr, Kölner Philharmonie
Weitere Informationen und Karten unter www.guerzenich-orchester.de/de/programm/entfesselt/1178