Nach einem fantastischen Sommer mit vielen schönen Shows, beginnt sie heute tatsächlich schon wieder: Die für mich beruflich spannendste Woche des Jahres! Am kommenden Sonntag heißt es endlich wieder „Kölle singt“, und eine der größten Eventhallen Deutschlands wird zu meinem Wohnzimmer. Die LANXESS arena. Ich muss mich – auch wenn ich seit 2016 die riesige Ehre habe, dort Konzerte zu spielen – heute noch regelmäßig zwicken, um zu wissen, dass ich nicht träume. Wahnsinn. Immer wieder Wahnsinn, dieses Gefühl, wenn der Moderator Lukas Wachten über einen eingespielten Herzschlag-Sound meinen Namen nennt, und ich auch dieses Jahr wieder von schätzungsweise 18.000 Menschen frenetisch empfangen werde. Es ist irgendwie überirdisch.
Die Tage bis Sonntag werden aber lang und intensiv. Es stehen noch ne ganze Menge Medientermine an, Interviews, Promo-Aktionen, und vor allem: Proben! Zunächst verbringe ich den heutigen Montag damit, im stillen Kämmerlein für mich selbst alle Songs durchzugehen, Texte final zu lernen (wird Zeit!), Texte für den großen Würfel auf Fehler zu testen, Setlisten zu schreiben, zu planen, welche Gitarre wann zum Einsatz kommt und und und. Ich will eine absolut perfekte Show abliefern, will mich wieder selbst übertreffen und den Leuten den schönst möglichen Abend bescheren. Dafür muss alles sitzen. Das ist das Mindeste.
Und ab morgen wird es dann so richtig spannend, wenn ich endlich wieder auf meine Arena-Band treffe. Ich stehe ja inzwischen zu 99,9 Prozent alleine auf der Bühne und spiele nur ganz, ganz selten mit den Jungs zusammen. Umso schöner ist dann immer die Wiedersehensfreude. Jedes Bandmitglied wird wieder perfekt vorbereitet sein, so dass der Drummer nur einzählen braucht, und es sich in Sekundenschnelle so anfühlt, als hätten wir erst letzte Woche eine Show zusammen gespielt. Es ist jedenfalls ein Segen, mit so einer Wahnsinnsband auf der Bühne zu stehen. Jeder ist ein absoluter Vollprofi auf seinem Gebiet, so dass ich mich in ein unfassbar gemütliches, gemachtes Bett legen kann. Dafür bin ich sehr dankbar.
Foto: Dirk Loerper
Die ersten beiden Tage werden wir in Form von sogenannten Stuhlkreisproben in meinem Stammstudio in Bergisch Gladbach verbringen, und am Dienstag ziehen wir dann mit dem kompletten Tross um ins MMC-Studio nach Köln-Ossendorf. Dort wird dann auch die gesamte Technik aufgebaut, so dass wir ausführlich soundchecken und unter Original-Bedingungen proben können. Das macht immer unfassbar viel Spaß! Auf dem Boden ist die Bühne in Originalgröße abgeklebt, so dass ich genau weiß, wie ich welche Laufwege gestalten kann. Immerhin habe ich ja sechs Positionen, von denen ich aus singe. Ich möchte ja immer so nah an den Menschen sein, wie es nur geht. Daher laufe ich eigentlich die ganze Show über wie ein aufgezogenes Duracell-Häschen hin und her. Meine fantastischen Gäste schauen sicherlich auch mal bei den Proben vorbei, und dann wird wieder alles eingepackt und nach Deutz verfrachtet.
Wenn ich am Sonntag in die Halle komme, wird dort schon wieder alles fertig aufgebaut stehen. Wahnsinn, was die gesamte Crew für eine Power an den Tag legt. Ohne diese Damen und Herren läuft nichts. Gar nichts. Dann werden die letzten Soundchecks gemacht, Meet & Greets, Interviews und leckeres Catering, bevor mich mein Trainer nochmal so richtig fit macht. Denn eines darf man nicht vergessen, die Show kostet auch echt Energie, da muss man schon auf der Höhe sein.
Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das hinkriege und hoffe, dass alles so super läuft, wie in den letzten Jahren. Was jedenfalls schonmal eins zu eins gleich ist, wie jedes Jahr, ist dieses vorfreudige Kribbeln. Fast so wie als Kind, wenn das Weihnachtsfest ins Haus stand. Nur noch ein bisschen mehr.
Habe ich schon erwähnt, dass ich so sehr liebe, was ich machen darf? Ich glaube schon häufiger, oder? Es wird aber niemals oft genug gesagt sein. Und es kommt ganz tief aus meinem Herzen.
Leute, ich freu mich so sehr! Bis Sonntag, wenn „Kölle singt“!
Üre Björn